Logopädie

Stottern - Kinder / Çocukta kekemelik

"Mmmmmmmama, komm mal her"

Im Alter zwischen zwei und sechs Jahren entwickelt sich die Sprache eines Kindes in rasantem Tempo. Phasen mit Sprechunflüssigkeiten sind dabei nicht selten. Das ist normal und verliert sich wieder. Manche Kinder zeigen aber auch richtige Stottersymptome, z.B. "Wa-wa-wa-was ist das?" oder "D------das ist ja doof". Manchmal verkrampfen sich dabei auch Gesicht und Körper. Wenn Ihnen Wiederholungen, Dehnungen oder Blockaden im Sprechen auffallen, handelt es sich wahrscheinlich um ein beginnendes Stottern.

Spricht Ihr Kind unflüssig? Was ist Stottern eigentlich?

Fünf Prozent aller Kinder stottern. Stottern ist eine Störung des Redeflusses. Es tritt häufig situationsgebunden auf und kann großen Schwankungen unterliegen. Stottern entwickelt sich bei jedem Kind anders und kann zu einer Sprechbehinderung werden.
Stottern ist keine psychische Störung.

Was Sie selbst tun können

Für Ihr Kind ist wichtig, dass Sie es mit seiner Art zu sprechen annehmen. Je mehr es gegen sein Stottern ankämpft, um so schlimmer wird es. Gut gemeinte Ratschläge (z.B. "Denk nach, bevor Du sprichst", "Hol erst mal tief Luft") setzen Ihr Kind unter Druck. Zeigen Sie, dass es Sie interessiert, was Ihr Kind sagt, nicht wie es dies tut. Nicken Sie z.B. hin und wieder zustimmend. Hören Sie Ihrem Kind gelassen zu. Schauen Sie es entspannt an und atmen Sie ruhig weiter - auch wenn die Anstrengungen des Kindes sich auf Sie übertragen. Unterbrechen Sie nicht. Lassen Sie Ihr Kind alleine zu Ende sprechen. Sie können Ihr Kind unterstützen!

Stottern und Schule

Wird Ihr Kind bald eingeschult oder besucht es bereits eine Schule und hat dort aufgrund seines Stotterns Probleme? Auch Lehrerinnen und Lehrer wissen oft wenig über Stottern und reagieren aus Unsicherheit oft unangemessen. Reden Sie mit den Lehrerinnen und Lehrern Ihres Kindes. Geben Sie ihnen Informationen, die beim Umgang mit Stottern helfen und deutlich machen, wie sie den Nachteilsausgleich zur Erbringung der mündlichen Leistungen im Unterricht umsetzen können. Stottern muss in der Schule kein Problem sein!

Stottertherapie für Kinder:

Stottertherapien für Kinder unterscheiden sich durch direkte und indirekte Vorgehensweisen:
Direkte Methoden setzen unmittelbar am Stottern an. Dabei kommen kindgemäße Methoden zum Einsatz, die das Stottern beim Sprechen nicht aufkommen lassen oder die Symptome so verändern, dass sie weniger schwer sind.
Indirekte Ansätze verbessern die Voraussetzungen für flüssiges Sprechen. Das Ausdrucksverhalten des Kindes kann durch Sprech-, Bewegungs- und Rollenspiele gesteigert werden. Eine begleitende Beratung hilft den Eltern, die Sprechflüssigkeit und Sprachentwicklung Ihres Kindes zu fördern. Direkte und indirekte Ansätze können sich gut ergänzen.
Therapien helfen, Stottern zu kontrollieren

Folgende Merkmale weisen auf Stottern hin:

  • Ihr Kind spricht seit über einem halben Jahr unflüssig
  • Es wiederholt Teile eines Wortes mehr als dreimal (Ja-Ja-Ja-Ja-Jakob) und dehnt sie länger als eine Sekunde
  • Zunächst spannungsfreie Wiederholungen entwickeln sich zu Blockaden, eventuell begleitet von angestrengter Mimik und Gestik oder veränderter Lautstärke bzw. Tonlage
  • Das Kind reagiert auf sein unflüssiges Sprechen, z.B. durch Wegschauen, Wut, Weinen oder plötzliches Schweigen
  • Vielleicht spricht es nicht mehr so gern und so viel wie vorher
  • In der näheren Verwandtschaft stottert bereits jemand. Treffen eines oder mehrere Merkmale auf Ihr Kind zu, sollten Sie uns anrufen.

Stottern erkennen lernen.

Warum stottert ein Kind?

Diese Frage kann noch nicht abschließend beantwortet werden.
Fest steht: Stottern wird nicht durch das Verhalten der Eltern verursacht. Es ist wahrscheinlich bedingt durch wechselseitige Einflüsse aus Sprachentwicklung, körperlichen Ursachen und dem Umfeld des Kindes. Eine individuelle, gründliche Diagnostik ist daher sinnvoll.
Stottern hat viele Ursachen. Es besteht aus einem Symptomkomplex.

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